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Wappen Freiamt (alt)

 

Die Freiämter Wehr von der Teilung 1947 bis zum Zusammenschluss 1972

 

 Für die Wehr Freiamt wurde vom Kreisfeuerwehramt der bisherige stellvertretende Kommandant Reinbold zum Kommandanten Kommandant Herman Reinbold 1947-1966er­nannt. Stellvertreter wurde Hermann Oestreicher in Freiamt, Brettental.

Da die Gründung der Wehr im Krieg erfolgte und Neuanschaffungen im Krieg und lange danach nicht möglich waren, mussten wir uns mit dem wenigen Schlauchmaterial, das bei unseren Handdruckspritzen vorhanden war, begnügen. Da die Schläuche dem erhöhten Druck der Motorspritze nicht gewachsen waren, hatten wir bald keine Schläuche mehr. Doch die Wehr wusste sich auch hier wieder zu helfen und verwendete die hauptsächlich im Ortsteil Brettental auf einigen Höfen vorhandenen Gülleverschlauchungsrohre- ein Freiämter Novum.

 

Nach dem Brand am 3. März 1950 bei Georg Sulzberger in Freiamt, Eckacker, bei dem wir vollständig auf die Motorspritze von Ottoschwanden angewiesen waren -da unsere eigene erst nach Ablöschen des Brandes eingetroffen war- stellte die Wehr bei der Gemeindeverwaltung Antrag auf Beschaffung eines Motor­fahrzeuges und mindestens 100 Meter B-Schläuche. Wir erhielten von der Firma Oestreicher, Kraftfahrzeugreparaturwerkstätte in Ottoschwanden einen umgebau­ten schweren Personenwagen, auf dem wir eine Gruppe samt Gerät unterbringen konnten. Auch die beantragten Schläuche konnten beschafft werden. Mit neuem Mut ging die Wehr an die Arbeit und beteiligte sich schon 1951 an den Wettkämpfen in Kenzingen. Unter Gruppenführer Georg Bühler schnitt die Wehr verhältnismäßig gut ab, stand sie doch von 21 Gruppen an neunter Stelle.

 

Nachdem bisher die Führung der Wehren von der vorgesetzten Behörde ernannt wurde, machte die Wehr von der nunmehr gegebenen Möglichkeit der freien Wahl Gebrauch. Am 6. April 1952 fand unsere erste Generalversammlung statt. Kommandant Reinbold begrüßte die nahezu vollzählig erschienenen Kamera­den. Nach Verlesung des bisherigen Tätigkeitsberichtes begrüßte der Komman­dant den inzwischen erschienenen Herrn Bürgermeister Reinbold. Unter dessen Vorsitz wurde die gesamte Führung der Wehr wie folgt gewählt:

Hermann Reinbold, Kommandant (wie bisher)

Hermann Oestreicher, stellvertretender Kommandant (wie bisher)

Hermann Gerber, Schrift- und Kassenführer.

Des weiteren in den Verwaltungsrat die Kameraden Gottlieb Blum und Otto Kern,

als Gruppenführer Otto Kern und Georg Bühler.

Bürgermeister Reinbold beglückwünschte die Gewählten zu ihrer einstimmigen Wahl.

Am 28. November 1953 hielt die Wehr im Ortsteil Brettental ihre Schlussübung ab, in Verbindung damit fand die Einweihung des in Eigenarbeit erbauten Schlauchturmes statt. Zur Verbesserung der weiteren Ausrüstung veranstalteten die Kameraden der Wehr eine Haussammlung innerhalb der Gemeinde, die den Betrag von DM 1210,- ergab. Bei der Generalversammlung am 5. Februar wurde die gesamte Führung der Wehr wiedergewählt. Bei unserer ersten Probe im Früh­jahr 1956 mussten wir feststellen, dass unsere Motorspritze reparaturbedürftig ist, nachdem sie ja ein Kriegserzeugnis und elf Jahre in gebrauch war. Die Gemeinde­verwaltung bestellte sofort eine neue TS 8, welche die Firma Kress in Lahr lieferte und auch unsere alte Spritze wieder instandsetzte. Am 8. Juli 1956 beteiligte sich die Wehr wieder mit einer Gruppe bei den Wettkämpfen in Teningen. Unter Gruppen­führer Georg Bühler erreichte die Gruppe von 200 erreichbaren Punkten 194. Im Jahre 1957 hat unser altes Fahrzeug, unser Sorgenkind von jeher, den Dienst gänz­lich versagt. Die Gemeindeverwaltung beschaffte uns nun einen TS-Anhänger, der an jeden Unimog oder Zugmaschine angehängt werden kann. So wird sich die Wehr nun behelfen, bis die Zeit kommt, wo sie wieder ein eigenes Fahrzeug erhal­ten kann. Vom 5. bis 7. Juli 1958 beteiligten wir uns am Kreisfeuerwehrtag, den die Wehr Ottoschwanden anlässlich der Einweihung ihres neuen Gerätehauses gestal­tete. An den Wettkämpfen beteiligte sich die Wehr mit zwei Gruppen und zwar in der Unterstufe unter Gruppenführer Georg Reinbold 1, die das Glück hatte von 200 erreichbaren Punkten 200 zu erringen. Die Mittelstufe unter Gruppenführer Georg Bühler hatte diesmal weniger Glück und konnte nur 169 Punkte erreichen, obwohl die Ausbildung beider Gruppen in der jeweiligen Stufe sich ebenbürtig war. Bei den Wettkämpfen am 5. Juli 1959 anlässlich des Kreisfeuerwehrtages in Riegel beteiligte sich wieder eine Gruppe in der Mittelstufe, die wieder unter Gruppenführer Georg Reinbold 1 von 200 erreichbaren Punkten die beachtliche Zahl von 198 erreichte. Eine besondere Freude wurde der Wehr beim Kreisfeuerwehrtag in Riegel noch zuteil, indem unserem verehrten Kommandanten Reinbold in Anerkennung seiner aufopferungsvollen Arbeit für die Wehr das Feuerwehrehrenkreuz II. Klasse von Herrn Landesbrandmeister Hehn verliehen wurde.

Bei der Generalversammlung am 10. April1960 wurde unter der Wahlleitung von Herrn Bürgermeister Reinbold der bisherige Kommandant mit großer Mehrheit wie­dergewählt. Da der bisherige stellvertretende Kommandant Hermann Oestreicher eine Wiederwahl ablehnte, wurde Kamerad Georg Bühler in geheimer Wahl mit großer Mehrheit zum stellvertretenden Kommandanten gewählt. Zum Schriftführer und Kassenwart wurde per Akklamation Hermann Gerber wiedergewählt. Kamerad Gottlieb Blum lehnte aus gesundheitlichen Gründen eine Wiederwahl ab. In den Verwaltungsrat, jetzt Feuerwehrausschuss, wurden gewählt: Georg Bühler, Hermann Gerber, Otto Kern, Mathias Bühler, Alfred Bühler II und Georg Rein­bold II.

 

Am 10. Juli 1960 beteiligten wir uns wieder mit zwei Gruppen an den Wettkämp­fen in Emmendingen. Die Mittelstufe unter Gruppenführer Georg Reinbold 1 erreichte von 200 erreichbaren Punkten 197 und damit das in diesem Jahr zum erstenmal verliehene Leistungsabzeichen in Bronze. Die Unterstufe unter Grup­penführer Georg Reinbold II erreichte 185 Punkte.

Bei der Generalversammlung am 16. April 1961 wurden für 20 Jahre treue Dienste in der Feuerwehr geehrt: Komman­dant Reinbold, die Kameraden Gottlieb Blum, Hermann Gerber, Hermann Oestrei­cher, Adolf Scheer, Ernst Haas, Gottlieb Gerber, Mathias Ziebold und Andreas Roser. Im Verlauf des Sommers erhielt die Wehr von der Gemeinde eine neue zweite Motorspritze (TS 8), nachdem unsere alte aus dem Krieg stammende Maschine nicht mehr einsatzfähig war. Am 2. Juli 1961 beteiligte sich die Wehr wiederum am Kreisfeuerwehrtag und den Wettkämpfen in Kenzingen. Unter Füh­rung von Gruppenführer Georg Bühler errang die Gruppe von 500 erreichbaren Punkten 468, was wiederum zur Verleihung des Leistungsabzeichens in Bronze ausreichte.

Um der Gemeindekasse für die weitere Ausrüstung der Wehr und der Uniformbeschaffung etwas unter die Arme zu greifen, führten die Kameraden der Wehr wieder eine Haussammlung durch, die den ansehnlichen Betrag von über DM 3000,- erbrachte. Nachdem im Lauf des Jahres der stellvertretende Komman­dant Georg Bühler aus der Wehr ausgetreten war, wurde Kamerad Ernst Haas, sen. mit großer Mehrheit zum stellvertretenden Kommandanten gewählt. Am 12. August 1962 beteiligte sich eine Wettkampfgruppe unter Gruppenführer Georg Reinbold II an den Wettkämpfen in Pfaffenweiler. In der Sonderstufe konnte die Gruppe von 500 erreichbaren Punkten 490 erreichen und damit das Leistungsabzeichen in Silber. Beim Kreisfeuerwehrtag in Mundingen am 23. Juni 1963 beteiligte sich die Wehr wieder mit einer Gruppe an den Wettkämpfen. Unter Gruppenführer Georg Reinbold II konnte sie von 500 erreichbaren Punkten 499 erringen und die Höchstzahl des Tages. Damit war der Weg frei zu den Wettkämpfen beim Landes­feuerwehrfest am 3. August 1963 in Offenburg, wo die gleiche Gruppe unter Grup­penführer Georg Reinbold 1 mit 496 Punkten das Goldene Leistungsabzeichen erhielt.

 

Bei unserer Schlussprobe am 31. Oktober 1964 teilte uns Herr Bürgermeister Schneider mit, dass der Gemeinderat beschlossen hat, der Wehr zur besseren Aus­rüstung ein Löschfahrzeug (Unimog) zu beschaffen. Zur Mithilfe bei der Finanzie­rung erklärten sich die Kameraden nochmals bereit, eine Haussammlung durch­zuführen, die das schöne Ergebnis von DM 4822,- erbrachte. Ein Beweis, dass die Leistung der Wehr bei der Bevölkerung anerkannt wird. Dieses Fahrzeug wird nun anlässlich des 25-jährigen Bestehens und des Kreisfeuerwehrtages vom 17. bis 19. Juli 1965 der Wehr übergeben werden.

 

Am 3. Februar 1965 standen bei der Generalversammlung Neuwahlen an, man beschloss jedoch anlässlich des bevorstehenden 25-jährigen Jubiläums und des Kreisfeuerwehrtages die Amtszeit der gesamten Führung um ein Jahr zu verlän­gern. Dies geschah durch Akklamation.

Am 4. Juli 1965 konnte die Wehr das lang ersehnte Löschfahrzeug in Empfang nehmen. Die offizielle Übergabe war am 17. Juli 1965 zum Auftakt des 25-jährigen Jubiläumsfestes, das vom 17.- 19. Juli 1965 gefeiert wurde.

 

Bei der Generalversammlung am 16. April 1966 standen nun die vor einem Jahr verschobenen Neuwahlen an. Kommandant Reinbold hielt Rückblick auf seine 25-jährige Feuerwehrzugehörigkeit, davon 19 Jahre als Kommandant. Er berich­tete, wie er bei Übernahme der Wehr 1947 ausrüstungsrnässig vor einem Nichts stand, das sich bis zur Währungsreform 1949 auch kaum änderte. Bei der an­schließenden Wahl wurde dann Georg Böcherer zum Kommandant Georg Böcherer 1966-1972Kommandanten und Ernst Haas sen. zum stellvertretenden Kommandanten gewählt. Im Jahre 1966 wurden auch die ersten vier Funkgeräte angeschafft.

Bei der Generalversammlung am 4. April 1970 berichtete Bürgermeister Schneider, dass die Arbeiten für das neue Gerätehaus in Brettental vergeben sind. Diese Mitteilung wurde von der Wehr dankend aufgenommen, denn das 1965 beschaffte Löschfahrzeug stand immer noch im Schuppen von Kamerad Alfred Bühler (Sägewerk). Am 16. Oktober 1970 war Richtfest des Gerätehauses und am 19. Dezember konnten wir mit Löschfahrzeug, Rohrwagen und Anhänger in der neuen Garage Einzug halten.

Bei der Generalversammlung am 3. April 1971 wurde die ganze Führungsmann­schaft wiedergewählt.

 

Vom 10.- 12. Juli 1971 feierten wir im Brettental anlässlich der Übergabe des Gerätehauses ein Fest.

Durch die Gemeindezusammenlegung am 1. Juli 1971 wurde auch die Frage der Zusammenlegung beider Feuerwehren wieder akut. In mehreren Besprechungen zwischen Kreisbrandmeister, Bürgermeistern und Feuerwehrausschuss einigte man sich, nach der von der Besatzungsmacht beschlossenen Trennung der Wehr im April 1947 in eine Freiwillige Feuerwehr Ottoschwanden und Freiamt genau nach 25 Jahren sich wieder unter ein Kommando zu stellen.