Die Ottoschwandener Wehr von der Teilung 1947
bis zum Zusammenschluss 1972
Um die durch die französische Besatzung zugelassene Mannschaftsstärke nicht zu überschreiten und die Schlagkraft der Wehr für die beiden Gemeinden Freiamt und Ottoschwanden trotzdem zu erhalten, wurde die bis 1947 gemeinsame Feuerwehr in eine selbständige Feuerwehr Ottoschwanden mit damals 18 Mann und eine Feuerwehr Freiamt mit 27 Mann aufgeteilt.
Die Leitung der Ottoschwandener Wehr übernahm Kommandant Heinrich Oestreicher; Stellvertreter wurde Alfred Blust, Freihof. Die Proben wurden nach Plan immer am 1. Sonntag im Monat abgehalten.
Die Zusammenarbeit mit der Nachbarwehr Freiamt wurde weiterhin gut gepflegt, man hielt gemeinsame Übungen ab und lud sich auch gegenseitig zu kameradschaftlichen Veranstaltungen ein. Bei den meisten Einsätzen war man sowieso aufeinander angewiesen und wurde gegenseitig zur Überlandhilfe angefordert.
Die erste Wettkampfgruppe wurde 1955 aufgestellt, sie nahm bei den Wettkämpfen - anlässlich des Kreisfeuerwehrtages in Oberhausen - in der Mittelstufe unter Gruppenführer Hauber teil und schnitt zufriedenstellend ab.
Im Frühjahr 1956 legte Heinrich Oestreicher sein Amt als Kommandant aus gesundheitlichen Gründen nieder. Zum Nachfolger wurde Ernst Heß vorgeschlagen und einstimmig zum Kommandanten gewählt. Er führte die Wehr in guter Kameradschaft bis zum Zusammenschluss 1972.
Nach längerer Vorbereitung erbaute die Gemeinde Ottoschwanden 1957 auf dem vom Freihof erworbenen Grundstück ein neues Gerätehaus. Im März1958 erhielt die Wehr eine neue Motorspritze mit komplett ausgestattetem Anhänger.
Anlässlich der Gerätehauseinweihung wurde vom 5.- 7. Juli 1958 der Kreisfeuerwehrtag in Ottoschwanden abgehalten. Die gesamte Organisation hatten Kommandant Hess und Bürgermeister Bühler. Am Festzug beteiligten sich über 40 Wehren. Die Wettkämpfe wurden in der Wiese von Alfred Blust durchgeführt. Am Montag wurde ein Kinderfest mit Umzug abgehalten. Das Fest hatte einen harmonischen Verlauf.
Die erste Generalversammlung wurde 1960 abgehalten. Die Wahlen brachten folgendes Ergebnis:
Kommandant Ernst Heß
Stellvertreter Alfred Blust sen.
Kassenwart Matthias Bühler
Schriftführer Ernst Blust
Diese Führung blieb der Wehr bis zum Zusammenschluss 1972 erhalten.
1960 wurde vom Erlös des Festes, um die Gemeinde nicht schon wieder zu belasten, ein Rohrwagen angeschafft. Für die Überbrückung der zum Teil sehr langen Wasserförderstrecken war einfach zu wenig Schlauchmaterial vorhanden. Nach mehreren Anregungen durch die Wehr wurde 1965 ein LF 8 Schwer und somit das erste motorisierte Fahrzeug angeschafft. Vorher wurden die Anhänger von Wehrangehörigen mit Traktoren gezogen. Durch die Anschaffung war die Wehr wesentlich besser ausgerüstet und auch schneller am Einsatzort. In den folgenden Jahren wurde der Ausbildungsstand durch die üblichen Proben ständig verbessert. Nach dem Gemeindezusammenschluss 1971 wurden die Wehren Freiamt und Ottoschwanden zur Freiwilligen Feuerwehr Freiamt vereint.